Grüner Magnet für Wanderer
Der Udzungwa Mountains Nationalpark, liegt im Süden Tansanias in der Nähe des Mikumi Nationalparks und ist mit keinem anderen Park Tansanias vergleichbar. Das dunkelgrüne und steile mit sehr hohen Bäumen übersähte Naturschutzgebiet strahlt etwas magisches und geheimnisvolles aus.
Udzungwa ist das größte und biologisch vielfältigste einer Kette von einem Dutzend großer bewaldeter Gebirge, die sich majestätisch aus dem flachen Küstenbuschwerk Osttansanias erheben. Zusammen bilden sie die Eastern Arc Mountains. Man nennt diesen Archipel isolierter Gebirge aber auch Afrikas Galapagos wegen seines Schatzes an endemischen, das heißt nur hier vorkommenden Pflanzen und Tieren, allen voran das zarte Afrikanische Veilchen. Von den uralten Gebirgszügen des Eastern Arc hat nur Udzungwa den Status eines Nationalparks erhalten. Für Tansania einzigartig ist, dass sich das lückenlose Blätterdach seines Waldes von einer Meereshöhe von 250 m auf über 2.000 Meter hochzieht.
Zwar ist Udzungwa nicht das typische Ziel für Tiersafaris, dafür ist der Nationalpark ein Anziehungspunkt für Wanderer. Ein ausgezeichnetes Netz von Waldwegen ermöglicht zum Beispiel die beliebte Halbtageswanderung zum Sanje-Wasserfall, der sich 170 Meter tief durch dunstige Gischt in das darunter liegende bewaldete Tal stürzt. Der anspruchsvollere, zwei Übernachtungen nötig machende Mwanihana-Trail führt auf das Hochplateau, wo man einen Rundblick auf die Zuckerplantagen der Umgebung genießt, bevor man zum Mwanihana-Peak (2.150 Meter) aufsteigt, dem zweithöchsten Punkt des Gebirges.
Ornithologen zieht es wegen der mehr als 400 verschiedenen Vogelarten in den Udzungwa Mountains Nationalpark. Zu diesen zählen beispielsweise der wunderschöne und einfach zu findende Grünkopfpirol, aber auch mehr als ein Dutzend schwer aufzuspürender Arten, die in den Eastern Arcs heimisch sind. Vier Vogelarten kommen gar nur in Udzungwa vor, unter ihnen ein erst 1991 entdecktes Waldrebhuhn, das in Asien nähere Verwandte hat als in Afrika. Zwei der sechs hier lebenden Primaten-Arten, den Uhehe-Rotkopf-Guereza (Iringa Red Colobus) und den Sanje-Mangabe, gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. Zweifellos hat dieser große Wald noch nicht alle seine Schätze enthüllt: durch seine fortdauernde wissenschaftliche Erforschung wird der Katalog an hier heimischen Arten bestimmt noch wachsen.